Das Leben ist…

momentan ein langsamer ruhiger Fluß. Und ich liege wie ein Kiesel angespült auf meinem Platz, angekommen, gelassen, zufrieden, wissend, dass jederzeit wieder ein Hochwasser kommen könnte, das mich wegspült, fort reißt und genieße das hier und jetzt.
Akzeptiere so langsam, dass meine Tochter nicht mehr mit mir redet, wüßte auch nicht, wie und ob der große Riß sich kitten ließe, ob ich jemals wieder so unbeschwert mit ihr frotzeln könnte, ohne wieder etwas unwillentlich zu zerstören. Und es tut kaum noch weh.
Freue mich mit dem Großen, dass er seinen Weg geht, einen Ausbildungsplatz gefunden hat in seinem Wunschberuf, die Zeit mit Malochen in der Fabrik überbrückt. Dem Kleinen der stetig seinen weg geht, bald Tischlergeselle ist und danach übernommen wird.
Alles gut.
Auch wenn sich die Ruhe an meinen Hüften und Bauch abzeichnet...uff...ich sollte Sport treiben, kann mich aber nicht aufraffen.
Na ja...es könnte schlechter sein.
Und ich bin ja gesegnet, lebe ein stilles zufriedenes Leben in meinem Bachbett, ein kleiner runder Kiesel, der genießt einfach nur zu leben, ohne Hochwasser und Streß.
Mit dem großen Kiesel an meiner Seite...einfach nur schön.
Danke.

Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen
Weihnachten ist mehr als ein festliches Essen.
Weihnachten ist mehr als Lärmen und Kaufen,
durch neonbeleuchtete Straßen laufen.
Weihnachten ist: Zeit für die Kinder haben,
und auch für Fremde mal kleine Gaben.
Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken.
Weihnachten ist: Mit dem Herzen denken.
Und alte Lieder beim Kerzenschein -
so soll Weihnachten sein!

Wünsche allen eine schöne Adventszeit und ein ruhiges, streßfreies Weihnachten!

und wieder ein Jahr mehr auf der Lebensuhr. 48 Lenze...und immer noch ein Grund zum feiern? Klar doch...wenn auch so manches nicht so ist, wie ich es mir wünschen würde (immer noch Funkstille), so gibts doch Gründe die Korken knallen zu lassen, die OP hinter mir, endlich angekommen zu sein und ruhig die traute Zweisamkeit genießen zu können, Prozeß gewonnen....nein, es war kein schlechtes Jahr, da gab es schlechtere in den letzten 48 Jahren...
Mal schauen, was noch kommt...ich bin bereit.

für die lieben Wünsche meiner Kommentatoren. Nein ich will nicht aufgeben oder in Depression verfallen, aber da der abgebrochene Kontakt seit mehr als einem Jahr mehr schmerzt als die Naht überlege ich schon, ob ich mir das noch antun will, es ist wie eine Wunde die nicht heilen will. Ja, kids sind Monster und bestimmt war ich auch eins, kann die Enttäuschung ihrerseits sogar verstehen, aber je länger das Ganze dauert desto mutloser werde ich und warte und warte und warte...
Na ja, schiebe ich es doch einfach eine weitere Weile beiseite und freue mich an dem, was ich jetzt habe, eine ausgefüllte Ehe mit meinem GöGa, ein herrliches Sommerwetter, eine Schulter, die in 6-8 Wochen endlich wieder belastbar sein wird...

Wieder raus aus dem Krankenhaus. OP gut verlaufen, kann sogar meine rechte Hand gebrauchen. Narkose war absolut ätzend, ein Aufwachen zwischen Wattewölkchen und Übelkeit, die bis in den nächsten Morgen dauerte, aber um 4 Uhr morgens und etlichen Kotztüten später blieb der erste Zwieback endlich drin. Sehe immer noch aus wie eine Rothaut, schlucke artig meine Schmerzmittel und mache brav Krankengymnastik und hoffe das Beste.
Immer noch keine Lebenszeichen von den Kids, keine Genesungswünsche, kein gar nichts. Schmerzt mehr als die Naht von der OP.
Na ja....und denke ernsthaft übers aufgeben nach...

So fühle ich mich jedenfalls gerade. Habe gestern mit dem Kindsvater gesprochen(???) mich anbrüllen lassen?
Bin die schlechteste Mutter gefühlt in ganz Niedersachsen weil ich den Großen zum Studium geschickt habe, wo er in der anonymen Masse untergegangen ist...Heftig. Und jetzt soll er auf keinen fall mehr in meine "Obhut", weil ich ihn ja ohne Vorwarnung einfach rauswerfen würde, soviel zum Thema wie man "vorübergehend" verstehen kann...
Mein Göga meint, ich soll einen Haken an die ganze Geschichte machen und meine Ex-familie machen lassen. Und ich bin einfach nur down und weiß, dass es einfacher wäre. Aber ich sehe auch noch die Träume vom Großen und bin deshalb nicht bereit einfach aufzugeben.
"Zur Not schicke ich ihn Steine klopfen..." war auch noch so eine Aussage...nur warum, wenn es die Möglichkeit gibt seine träume doch noch zu verwirklichen?..."und ich bin dann zu weit weg um ihm zu helfen..."und was ist bitteschön mit mir? bin ich niemand?
Und noch eine schlaflose Nacht hinter mir....gerädert nicht nur wegen der Hitze, sondern weil ich mich nach dem Wortgefecht einfach mies fühle...habe mir beide Beine für meine Kinder ausgerissen und mir wirklich Mühe gegeben, auch meine Fehler gemacht, aber so ein Gespräch mit Vorwürfen habe ich nicht verdient...Wo war denn der Kindsvater wo es um Tochterherz ging...Bewerbungen als Friseurin hat er mit ihr geschrieben, wo sie doch viel lieber Malerin werden wollte. Und was ist sie heute? Malerin, weil ich mit ihr die nötigen Wege gegangen bin.
Auch wenn mich die Ex-Familie dafür hält...ich bin kein Monster, dann schon eher eine Löwenmutter...

War mal. Jetzt wieder gefühlt ganz dicht an mir dran. Der Große hat den nächsten Bock geschossen, 24, abgebrochenes Studium, dieses Jahr Schule für umsonst, da keine Lehrstelle gefunden, die schulische Ausbildung in Hannover "verschoben", da er sich nicht vorab über seine Finanzierung informiert hat. Geplant ein Jahr Hartz IV, aber ich zweifel, ob er es nächstes Jahr angeht. Mit einem solchen Dusel aus seinem unterschriebenen Mietvertrag hier heraus gekommen, dass er nichts bezahlen muß, sonst hätte er sowieso für 3 Monate zahlen müssen. Er ist sauer auf mich, weil...? Ich ihn nicht aufgenommen habe? Keine Kohle für ihn locker machen kann? Ich ihm meine Zweifel mitgeteilt habe? Jetzt auch da Funkstille. Alles Mist.
Mein Gerichtstermin wegen meiner EM-Rente rückt näher, hab es jetzt schriftlich, dass ich nicht mehr vollschichtig arbeiten kann, aber da ich ja noch als Museumswärterin, Pförtnerin oder Spielhallenaufsicht arbeiten könnte, wird es auf eine 50% Rente hinaus laufen. Und mittlerweile schmerzen beide Schultern, mein Kopf ist ständig wie under pressure und der Steiß läßt mich humpeln.
In drei Wochen rechte Schulter-OP, nach den Erfahrungen des letzten Jahres wirds links nicht mal den Versuch geben. Und das Leben ist schön....versuche ich mir zumindest einzureden.
Prüfungsangst hatte ich ja immer schon, und Gerichtstermine rangieren auf der gleichen Stufe wie Prüfungen, OPs sind auch nicht ohne bei mir und vor mir liegt meine Patientenverfügung, vielleicht etwas übertrieben, aber ich will selber über mich bestimmen und wer sagt mir, dass ich zu den 99,9% gehöre, die diese OP gut überstehen?
Klar habe ich ganz andere, schwierigere Zeiten hinter mir und damals wäre mir das wie ein Luxusproblem vorgekommen, aber heute steh ich gefühlt vor einem Berg und kenn den Weg über den Pass noch nicht. Bin diesmal nicht allein, sondern habe meinen Mann an meiner Seite, aber trotzdem ist mir etwas mulmig.
Unkraut vergeht nicht und da ich kein hochgezüchtetes Gewächs bin....wirds schon schiefgehen...wär gern schon mindestens 8 Wochen weiter...

Aber irgendwie ist mein Leben in einem so ruhigen Fahrwasser, dass es nichts zu berichten gibt.
Meine beiden Vermissten hadern immer noch mit meiner Eheschließung, meine rechte Schulter ist immer noch kaputt, meine Ehe läuft einfach nur gut, tut mir so gut, dass ich endlich nach Jahren voller Jubel, Trubel, Katastrophen zur ruhe gekommen bin. Mich geliebt, geborgen, begehrt und beschützt fühle. Das Rundum-Wohlfühl-Paket.
Jetzt nur noch Trubel aus zweiter Hand, der Große ohne Lehrstelle nun doch in Hannover zur Schule gehen will und ich den Wohnungsscout gebe, besichtige, verhandle, fotografiere und Angebote maile.
Sieht aber vielversprechend aus und ich werde ihm helfen, soweit es geht und er es wünscht.
Und mit der Schulter wird im August aufgeräumt, neue OP in der Hoffnung, dass die Schmerzen danach weniger werden. Voll beweglich wird sie wahrscheinlich nicht mehr. Aber schmerzfrei wäre schon schön.
Tja....das wäre aber auch schon alles von hier...und ich finde es schön, vermisse zwar meine Problemkids, aber nicht mein altes Singleleben.