Wizard Animation

Mittwoch, 19. März 2008

Kleine Kinder, große Kinder

Es ist Mittwoch, und damit herrscht seit 4 Tagen absolute Funkstille zwischen mir und Holly Blue.
Es hat am Sonntag richtig gekracht zwischen uns, wieder einmal das Thema Geld und wieder einmal ihre Blauäugigkeit oder vielleicht doch Berechnung mich emotional unter Druck zu setzen: "Du bist doch meine Mama und MUSST für mich sorgen!"...
Dass hier das Geld nicht auf Bäumen wächst und ihr Lehrlingsgehalt auf die Gesamtsumme angerechnet wird, die Miete und all die anderen Nebenkosten von dem monatlichen Kindergeld nicht zu zahlen sind, weil für 154€ sie keine Wohnung finden wird, dass ich lange, zu lange? um des lieben Friedens willen geschwiegen habe und auch noch ihren Freund mit durchgefüttert habe, all das sind Dinge, die nicht zu ihr durchdringen...

Klar bin ich ihre Mutter und gerne würde ich ihr mit ihrem Lehrlingsgeld unter die Arme greifen und ohne Frage sie ernähren, nur muß ich jetzt realistisch und hart bleiben, denn sonst endet es wie immer, sie wartet das der Wind sich legt und kehrt dann zurück um das Zepter zurück zu erobern.

Denn ihre letzten Pläne sahen vor, dass sie die Fahrerlaubnis macht, um dann mit einem eigenen PKW von hier aus zur Arbeit zu starten und weiterhin sich betüdeln zu lassen und Hotel Mama zu genießen. ohne Dank, ohne mal freiwillig mit anzupacken oder die verwüstete Küche hinterher aufzuräumen, ohne Interesse daran wie die Waschmaschine funktioniert.

Und Nein, dass will ich nicht, ich hätte nichts dagegen hier in Richtung WG aufzubrechen, aber nicht, wenn darin nur der Platz der Haushaltssklavin für mich vorgesehen ist.

Und JA, es tut mir weh, verdammt weh, aber irgendwann muß Schluß sein ,müssen Grenzen aufgezeigt werden.

Und mir fehlt jemand zum anlehnen, der mich mal in den Arm nimmt....aber vielleicht erfüllt sich Ostern der Wunsch...aber traurig bin ich wegen Holly trotzdem...ich hab dieses kleine Kaktusbiest nämlich furchtbar lieb...
moggadodde (Gast) - 19. Mär, 12:28

Wie witzig: Der gleiche Satz, fast wörtlich, ist hier vor kurzem auch gefallen ... Die sind doch alle gleich, die Biester. Nur irgendwann ist es vorbei, dann ist sie ausgezogen und du wirst dich entweder fragen, wie du das nur ausgehalten hast oder, an anderen Tagen denken, dass es doch gar nicht so schlimm war ... Mütter sind mindestens genauso seltsam wie ihre Töchter.

morgiane - 19. Mär, 14:26

Ich weiß, liebe Kollegin, dass macht es nicht einfacher. Und wer denkt, dass nach den Geburtswehen alle Schmerzen hinter einem liegen..das ist definitiv ein Trugschluß.
Ich hoffe, dass bei ihr die Erkenntnis dämmert, wenn sie alleine wohnt, denn so gern ich ihr auch weiter hin helfen möchte, ich kann es nicht mehr.
fourtysomething (Gast) - 19. Mär, 15:03

Na, da steht mir ja noch einiges bevor, wenn ich das so lese hier (und woanders). Vielleicht ist ein Sohn pflegeleichter? Habe da allerdings kaum Hoffnung. Wenn der Große auch nur annähernd so wird, wie sein Papa, gnade mir Gott (Himmel, bin ich ein anstrengender Sohn gewesen)...

morgiane - 19. Mär, 17:38

Da bist du ja wieder, ich freue mich über den Besuch und den Kommentar!
Und Jungs sind definitiv einfacher, oder der Mutter-Tochter-Ablösungskonflikt ist in etwa mit dem Sohn-Vater-Abnabelungsprozeß vergleichbar? Ich weiß es nicht, weil der Kindsvater nicht mit den Söhnen unter einem Dach wohnt?
Aber mit dem großen über das Thema zu reden ist einfacher, letzter Stand der Dinge: Duales Studium, heimatnah und er ist mehr als einsichtig und wird seinen Teil zum WG Haushalt beisteuern...
Also kann ich doch kein spanisch, chinesisch oder ähnliches sprechen...
fourtysomething (Gast) - 19. Mär, 18:36

Schöööööön, dass Du Dich freust! :-)
Denke mal, dass das mit dem Papa-Sohn ähnlich sein wird. Warte es einfach gelassen ab. Mir bleiben da ja noch so ca. 10 Jährchen...
morgiane - 19. Mär, 19:56

In ca 10 Jahren...bin ich Mitte 50, mein Kleiner wird 24 sein und seine eigene Wohnung haben und ich werde hoffentlich eine lustige reisende fitte Dame im besten Alter sein...und den passenden Partner finde ich bis dahin auch noch.
Und dann lächel ich leise vor mich hin, und werde denken, wie gut, dass diese Zeit hinter mir liegt...
markus (Gast) - 19. Mär, 19:24

ich kann zu diesem thema 2 dinge feststellen:

für meine alte mutter bin ich mit meinen fast 48 jahren immer noch kind. sie sagt immer: einmal kind, immer kind. das nervt manchmal ganz schön, aber -da ich ihr mein leben verdanke- nehme ich es ihr nicht übel. im gegenteil. ich liebe sie sehr.

als vater eines fast 14 jährigen sohnes kann ich mittlerweile sagen, dass ich zeiten hatte, in denen ich mich vor sorgen fast nächtlich um den schlaf gebracht habe. bis ich feststellte, dass sohnemann diese situation schamlos ausnutzte. ich hab dann mein verhalten insofern geändert, dass ich ihn nach 9 monatigem zusammenleben rausgeschnissen habe (er ist ein scheidungskind, hatte bis dahin bei seiner mutter, 2 halbbrüdern und ihrem jetzigen
ehemann gelebt). manchmal muss mensch hart sein, auch wenn es unheimlich weh tut. achja, dieser rausschmiss scheint bei ihm ein umdenken seines verhaltens bewirkt zu haben. wir hoffen es zumindest.

ich denke, dass dein verhalten vielleicht einen ähnlichen effekt bei deiner tochter haben könnte, wenn du hart bleibst und nicht umfällst... drücke euch die daumen!

morgiane - 19. Mär, 19:53

Zu Punkt 1: Mir fehlt meine Mutter sehr, ich vermisse es Kind sein zu dürfen...

Und zu Punkt 2: Ich hoffe es stark, bzw, denke ich, dass ihr eine eigene Wohnung und die damit verbundenen Einsichten gut tun wird, wo sich kein Kühlschrank wie von Zauberhand füllt oder das Lieblingsröckchen wie von Dobby expressgereinigt den weg zurück ins Zimmer findet...
Und ich bleibe hart, leide zwar wie ein Hund, aber ich bleibe hart, diesmal ziehe ich es durch!
Trick_17 - 20. Mär, 11:38

Das kommt mir so bekannt vor....

Was sind bei uns für böse Worte gefallen, und erst jetzt gibt sich das. Der Abstand zu meiner Tochter war einfach notwendig, sie hat alles zu selbstverständlich angesehen. Das tut sie immer noch, aber ich bekomme das nicht so mit. Dabei habe ich sie auch so furchtbar lieb. Möchte ihr immer noch alles geben, mehr als ich kann. Und eine Weile dauert das sicher noch...

Du schaffst das auch. ;-)

LG Evi

morgiane - 20. Mär, 13:04

Was am meisten schmerzt ist die Sprachlosigkeit, die Stille. Aber das muß ich aushalten, sie los lassen, wenn ich irgendwann mit ihr auf einer Ebene ankommen will. Und der Frieden hier fühlt sich gut an, ich glaube, ich kann mich an den Zustand gewöhnen...

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